Beschreibung
»Sehnsucht nach dem Kapitalismus«
Mit Illustrationen von Andy King und ins Deutsche übersetzt von Alexander Brentler.
Inhaltsverzeichnis
- Nie wieder triste Montagmorgen
Vorwort von Matt Colquhoun - Was ist Postkapitalismus?
- Die Bohème der Gegenkultur als Präfiguration
- Vom Klassenbewusstsein zum Gruppenbewusstsein
- Union Power und Soul Power
- Libidinöser Marxismus
- Anhang I: Seminarplan
- Anhang II: Songliste »No More Miserable Monday Mornings«
Mark Fisher
Nur wenige Autoren haben die ›Millenial‹-Linke so nachhaltig inspiriert wie Mark Fisher selbst. In den 2000er Jahren war der Blog »K-PUNK« ein Hort des kritischen Denkens in einem Miasma aus neoliberalem und akademischem Gruppendenken, ein Vorposten einer reifen, digitalen Gegenkultur. Sein Buch Kapitalistischer Realismus ohne Alternative (2009) bot eine Momentaufnahme der politischen und sozialen Landschaft, die die Weltwirtschaftskrise hinterlassen hatte, kurz nachdem die konservative Regierung Cameron ihren jahrzehntelangen Sparkurs eingeleitet hatte. Spätere Bücher – Gespenster meines Lebens (2012), The Weird and the Eerie (2017) – erwiesen sich als verspätete Klassiker. Seine Schriften inspirierten die britische Studentenbewegung in den Jahren 2010 und 2011, die daraufhin die Tory-Zentrale im Zentrum Londons stürmte. Fishers Einfluss war jedoch nie ausschließlich britisch, sondern speiste sich stetig aus der tieferen Dynamik des Protests, der sich in den langen 2010er Jahren weltweit ausbreitete. Mark Fisher beging vor sechs Jahren, am 13. Januar 2017, tragischerweise Suizid: »Sein Werk erreicht uns wie eine Flaschenpost aus einer anderen Zeit, die doch auch die unsere ist«, schrieb Anton Jäger in JACOBIN N°7.
In JACOBIN N°14 erscheint zudem ein längerer Essay von Anton Jäger über Mark Fisher und die Millenial Left zwischen Alter und Neuer Linken.
Mehr über den Buch-Inhalt
In »Sehnsucht nach dem Kapitalismus« liefert Mark Fisher in Dialogform mit seinen Studierenden einen ideengeschichtlichen Überblick über das theoretische Werk von:
- Nick Srnicek
- Alex Williams
- J.K. Gibson-Graham
- Paul Mason
- Ellen Willis
- Herbert Marcuse
- Georg Lukács
- Nancy C. Hartsock
- Jefferson Cowie
- Jean-François Lyotard
- Silvia Federici
- Nicholas Thoburn
- Naomi Klein
- Eden Medina
- Carl Freedman
- Penny Lewis
- Stuart Hall
- Paolo Virno
- Shulamith Firestone
- Sadie Plant
- Fredric Jameson
- Nick Land
- Michael Hardt
- Antonio Negri
- Michel Bauwens
- Jodi Dean
- Jean Baudrillard
- Franco “Bifo” Berardi
- Laboria Cuboniks
- Helen Hester
- und viele mehr
Meinungen zu Buch und Autor
»Kaum jemand hat den Verlust der Zukunft so brillant beschrieben wie der britische Kulturtheoretiker Mark Fisher.«
— Harald Staun (FAZ)
»Mark Fisher was a brilliant public speaker. He found new connections between music, psychoanalysis, and politics. His lectures opened the world, making it available not just for critique but for comradeship.«
— Jodi Dean
»Mark’s unparalleled ability to infuse ideas with life comes across beautifully in these lectures. Throughout his work, he never stopped believing in and working towards an escape from capitalism – and this series of talks finds Mark weaving his way through working-class history, countercultural libidinal movements, and high theory in an unwavering effort to find just such an escape.«
— Nick Srnicek
»Er war mehr als ein Popkritiker: Grenzgänger zwischen Kultur und Wissenschaft, Experte zerbrochener Zeitlichkeit, immer auf der Flucht vor dem Gefängnis der Denkregeln.«
— Georg Seeßlen (Spex)
»Mark Fisher has proven to be one of the most influential thinkers of our time. This influence has been exerted not only via his books, his blog, his talks, but also – crucially – his teaching. This volume offers an invaluable insight into Mark’s understanding of postcapitalist desire by giving the reader a glimpse of how he approached it with his students. The lectures are a fantastic resource for those of us interested in consciousness, counterculture, and communism. To read them is to remember, once again, Mark’s relentless appetite for the emancipation of desire from capital.«
— Helen Hester
»Der Neoliberalismus schlägt sich symbolisch auf die Seite der Gegenkultur, der Kapitalismus verleibt sich die Kritik von 1968 ein (…) All das und mehr präsentiert der Text im Duktus des freien Vortrags, der ungeschliffen und provisorisch wirkt, aber gerade darin seinen Sog entwickelt.«
— Pablo Dominguez Andersen (taz)
Weitere Texte von und über Mark Fisher bei JACOBIN:
- Phoebe Braithwaite: Mark Fishers Pop-Modernismus
- Mark Fisher: Raus aus dem Vampirschloss
- Weitere Werke von Mark Fisher erschienen auf Deutsch in der Edition Tiamat und VSA.
Taschenbuch-ISBN: 978-3-948608-35-4
eBook-ISBN: 978-3-948608-36-1
Hörbuch-ISBN: 978-3-948608-37-8